Die Schweizer Firma digitalSTROM präsentierte auf der CeBIT 2014 ein umfassendes Konzept für das Haus der Zukunft, das schon heute machbar ist.
Kleinste Einheit des Systems ist die digitalSTROM-Klemme, welche je nach Funktion, in verschiedenen Farben verfügbar ist. Diese passt in eine normale Unterputzdose und soll die jeweils benötigte Funktion des darauf folgenden Gerätes steuern. Auch die Lichttaster passen in normale Dosen und können somit unsichtbar verbaut werden. In diesen Einheiten befindet sich jeweils ein kleiner Chip, der die Steuerungsfunktionen übernimmt. Jeder Chip verfügt über eine einmalige Adresse, die auch durch einen QR-Code am Gehäuse sichtbar ist. Ähnlich wie bei einer MAC-Adresse im traditionellen Netzwerk, können die Komponenten somit gezielt angesprochen werden.
Dies geschieht durch den digitalSTROM-Meter, der als standardisiertes Hutschienenmodul in jedem Verteilerkasten installiert werden kann. Für jeden Stromkreis wird ein eigener Meter benötigt. Er kommuniziert mit den einzelnen Schaltern und misst außerdem den Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte, der ihm von den Schaltern mitgeteilt wird. In einem Stromkreis sollen bis zu 128 Schalter möglich sein. Interessant ist, dass die Kommunikation der digitalSTROM-Komponenten die Datenübertragung einer DLAN-Verbindung nicht beeinträchtigen soll. Somit können digitalSTROM und ein Powerlan problemlos im gleichen Stromkreis miteinander betrieben werden.
Die Vernetzung mehrerer Meter übernimmt der digitalSTROM-Server. Dieser ist ebenfalls als Hutschienenmodul ausgeführt und erlaubt die Internetanbindung über TCP/IP. Dadurch lassen sich dann über PC, Tablet oder Smartphone auch alle weiteren Einstellungen vornehmen und die Netzwerkfunktionen nutzen. Der Server ist für das Netzwerk nicht unbedingt notwendig, aber nur mit seiner Hilfe kann von außen auf das System zugegriffen und die Server-Apps sinnvoll eingesetzt werden. Weiterhin misst der Server noch den Verbrauch in einzelnen Wohnbereichen und den Gesamtstromverbrauch im Netz.
Zusätzlich benötigt wird der digitalSTROM-Filter. Dieser wird dem gesamten System vorgeschaltet und dient dem Schutz des Netzwerks nach außen. Außerdem gewährleistet er die reibungslose Funktion, indem er das Stromnetz optimal konditioniert – also dafür sorgt, dass die Qualität des Stromes hoch bleibt.
Auf Basis dieser Technik scheinen möglichen Anwendungen grenzenlos. Da das System über eine offene API verfügt, können Drittanbieter (und auch Anwender mit entsprechenden Programmierkenntnissen) jede nur erdenkliche Funktion integrieren und neue Hardware schnell einbinden. Bereits jetzt verfügt digitalSTROM über eine Anbindung an Google Now. Diese soll Sprachbefehle in Kommandos übersetzen, die dann vom System verarbeitet werden können. Einen Satz wie „Schalte den Ventilator im Badezimmer für 10 Minuten an!“ soll damit problemlos verstanden werden.
Natürlich hat all diese innovative Technik auch ihren Preis. Die Kosten für eine Beispielkonfiguration einer 4-Zimmer-Wohnung, die Lichtschaltung, Energiemessung und Visualisierung sowie die Steuerung verschiedenster Geräte mithilfe der verschiedenen Apps gewährleistet, gibt digitalSTROM mit ca. 3.500 € an. Da es sich hierbei aber um hochinnovative Technik handelt, erscheint uns diese Investition als angemessen. Vor allem dann, wenn ohnehin ein Neubau oder eine Grundsanierung durchgeführt wird. Diese ermöglicht dann bereits heute das Haus von morgen.
https://www.xotherm.de/news/cebit-2014-bei-digitalstrom.amp.html#sigProIde6cb309c80